HSE-Forschungs- und Transfercluster „Kulturelles Erbe und Kanonisierung von Wissen“: Auftaktveranstaltung findet regen Anklang
Von Florian Grafl

Da sich die Clusterarbeit flankierend zur Internationalisierung und zur Digitalisierung auch der Interdisziplinarität der Lehrkräftebildung verschrieben hat, hob Florian Grafl hervor, dass die Teilnehmer:innen der Auftaktveranstaltung ein breites Fächerspektrum repräsentierten, sodass die Klassische Archäologie ebenso zu ihrem Recht käme wie die Mathematik oder Musikpädagogik. Er erläuterte, dass die zunächst bis Ende 2023 befristete Förderung durch das BMBF im Rahmen der Qualitätsoffensive Lehrerbildung darauf abziele, beide Clusterthemen für die Ausbildung zukünftiger Lehrer:innen anschlussfähig zu gestalten und durch die Vernetzung von Fachwissenschaftler:innen und (Fach-)Didaktiker:innen die Entwicklung gemeinsamer Veranstaltungs-, Lehr- und Antragsformate zu fördern. Unter anderem wird eine Zusatz- und Querschnittsqualifikation für Lehramtstudierende im Bereich der kulturellen Bildung angestrebt.
Eine weitere Option, um der Trias für alle HSE-Cluster verbindlicher Prinzipen – Interdisziplinarität, Bezug zur Lehrkräftebildung, institutionelle Einbindung von Universität und Pädagogischer Hochschule – gerecht zu werden, wäre eine Exkursionsreihe, bei der Wissenschaftler:innen, Lehrer:innen und Lehramtsstudierende gemeinsam Unterrichtsformate entwickeln, um Schüler:innen kulturelles Erbe an außerschulischen Lernorten vermitteln zu können. Zum Abschluss des Einführungsvortrags stellte Michael Haus beispielhaft ein kollaboratives Forschungsprojekt vor und skizzierte, wie sich dessen Ergebnisse für die Ausbildung zukünftiger Lehrer:innen fruchtbar machen lassen. Als kulinarische Stärkung und passend zum Veranstaltungsthema wurden in einer Pause auf der Terrasse Tapas serviert – ein kulturelles Erbe Spaniens.
Abschluss der Veranstaltung bildete der Austausch in sechs Fokusgruppen, denen sich die Anwesenden gemäß ihren fachlichen Zugängen und thematischen Schwerpunkten zugeordnet hatten: „Kulturelles Erbe und Nachhaltigkeit“, „Globales Lernen und Dekonstruktion von Kanones“ „Kamonisierung von Wissen als Aufgabe der Digital Humanities“, „Dark Heritage und die Vermittlung von kulturellem Erbe in der Schule“, „Zeugenschaft und lebendige Wissenspraktiken“ sowie „Außerschulische Lernorte entdeckbar machen“. In den Gesprächen konnten viele neue Kontakte zwischen Wissenschaftler:innen beider HSE-Verbundhochschulen und unterschiedlicher Disziplinen geknüpft und zukünftige Kooperationen ausgelotet werden. Die Arbeit in den Fokusgruppen wird bis zum Ende des Sommersemesters weiter vertieft, wobei selbstverständlich auch Wissenschaftler:innen und Vertreter:innen hochschulexterner Institutionen willkommen sind, die am Auftakttreffen nicht teilnehmen konnten, sich aber gerne in das HSE Forschungs- und Transfercluster „Kulturelles Erbe und Kanonisierung von Wissen“ einbringen möchten. Das nächste Cluster-Forum ist für den Beginn des Wintersemesters 2022/23 geplant.
Florian Grafl, Heidelberg School of Education
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Autor/in (5. Juli 2022). HSE-Forschungs- und Transfercluster „Kulturelles Erbe und Kanonisierung von Wissen“: Auftaktveranstaltung findet regen Anklang. Fokus Lehrerbildung. Abgerufen am 14. Februar 2025 von https://doi.org/10.58079/pps6